Der Hamburger Bahnhof als Nationalgalerie der Moderne bietet eine außergewöhnliche Chance für Nachbarn*innen sowie interessierte Berliner*innen Kunst auf höchstem Niveau zu erleben. Das Schaffen der international anerkannten Maler*innen, Fotografen*innen, Bildhauer*innen sowie Performance Artisten*innen wird so aus nächster Nähe erfahrbar. Kunst ist Seelennahrung, die wir in diesen rauen Zeiten dringender denn je brauchen. Und Kunst verbindet – sie verbindet Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen über verschiedene Grenzen hinweg.
Semiha Berksoy (1910–2004) war eine Pionierin der türkischen Oper und eine vielseitige Künstlerin. Sie studierte in Berlin, sang 1939 als Ariadne auf Naxos und prägte später die Türkische Staatsoper. Ihre Malerei wurde international ausgestellt, zuletzt auf der 60. Venedig-Biennale. Die Retrospektive im Hamburger Bahnhof verbindet ihre Opernleidenschaft mit Kunst und zeigt seltene Aufnahmen sowie Bühnenhafte Gemälde.
Andrea Pichl gestaltet eine architektonische Installation, die den ökonomischen Transfer zwischen Ost- und Westdeutschland nach 1989 reflektiert. Alltägliche, massenproduzierte Bauformen werden herausgelöst und neu inszeniert, um Fragen zu Machtstrukturen, Kapitalflüssen und dem Wechsel von Utopie zu Dystopie aufzuwerfen. Das Publikum wird Teil dieses kritischen Dialogs über Räume, Gesellschaft und die Grenzen von Öffentlichkeit und Privatheit.
Danke für einen wunderbaren Nachmittag im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart am Donnerstag, den 06. Februar. Das Nachbarschaftsfest war ein guter Ort zum Austausch und Netzwerken über Projekte in der Umgebung. Aber auch viel Raum für kreative Momente in Form von workshops haben die Organisatoren*innen geschaffen. Den beiden Direktoren Till Fellrath und Sam Bardaouil sowie Claudia Ehgartner gilt ein großes Dankeschön für Ihr Interesse an einer engen Zusammenarbeit mit den Anwohnern wie dem Kulturstammtisch.
Es ist eine Wechselwirkung, ein Zusammenspiel und der Austausch untereinander gewollt. Hier wird über die Preisverleihung quasi selbst ein kreativer Anstoß gegeben und ein gemeinsamer Prozess angeregt. Die Initiative zur Zusammenarbeit geht zunächst nicht von den Künstlern aus, wie wohl sie sich auch nicht auf den Preis bewerben können.